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253 S. mit 14 sw-Fotos und 19 Vignetten
14,5 x 20,5 cm, Br

ISBN 978-3-496-02723-2

FRÜHER 29,00 € (39,20 sFr)

24,00 € [D]

 
Ulrike Krasberg

Die Ekstasetänzerinnen von Sîdî Mustafa

Eine theater-ethnologische Untersuchung

Vergriffen. Erschienen 2002

Regelmäßig führen Gruppen von Frauen in den Logen marokkanischer Orden Ekstasetanz im Rahmen des islamischen dhikr-Rituals durch. Ulrike Krasberg betrachtet in dieser ethnologischen Feldstudie Ritual und Ekstase als religiöses performatives Gesamtkunstwerk.

Der festgesetzte rituelle Handlungsrahmen sichert einen virtuellen Raum für sehr intime Erinnerungsspuren und individuelle Erlebnisse der Akteure, aber auch der Zuschauerinnen, die in das Geschehen miteinbezogen werden. Die Liebe zu Allah ist Thema des weiblichen Ekstasetanzes in den Logen marokkanischer Orden. Diese Liebe verkörpert die Tänzerin während der Ekstase, sie führt aber zugleich auch über sie hinaus im Sinne der mystischen Liebe. Seit die Mystikerin Rabi von Basra im 9. Jahrhundert neben den Gehorsam Allah gegenüber die Liebe zu Allah stellte, ist sie Teil der Gebetsrituale der Frauen in den Orden. Aber auch außerhalb der Orden, in den nach Geschlechtern getrennten Lebenszusammenhängen, ist das Ideal der (Nächsten-)Liebe unter den Frauen ein wichtiges Motiv im Umgang miteinander. Der Ekstasetanz während des dhikr-Rituals bedeutet somit nicht ein sich Abwenden von der Welt, sondern Tänzerinnen und Zuschauerinnen erfahren sich als aufgehoben in einer göttlichen Ordnung, die die materielle und spirituelle Welt umfaßt. Die teilnehmende Beobachtung wurde in Logen der Aissawa, Dschilania, Alaawia und in einer Loge des Ordens von Bentounes in Nord-Marokko durchgeführt.


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