978-3-7861-2445-0

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28 S. mit 9 Abb., und 4 Taf., davon 3 farb. mit 6 Abb.
14,8 x 21 cm, Klappen-Broschur

ISBN 978-3-7861-2445-0

Sonderausgabe

4,95 € [D]

 
Martina Sitt

Pieter Lastman. Die Verstoßung der Hagar

Ein Werk aus der Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall - Hamburg

Der Kunstbrief
Herausgegeben von Till Meinert
Vergriffen. Erschienen 2002

On the one hand, Pieter Lastman's »The Repudiation of Hagar«captivates due to its moving depiction of human feelings. On the other, the work reflects the ambiguity of the political situation of the Netherlands, which at this time had just dissociated itself from Catholic Spain.

Einerseits besticht Pieter Lastmans »Verstoßung der Hagar« durch seine bewegenden Darstellungen menschlicher Gefühle, andererseits spiegelt das Werk auf doppelbödige Weise die politische Situation der Niederlande wider, die sich zur damaligen Zeit gerade von den katholischen Spaniern losgesagt hatten.

Die »Verstoßung der Hagar«, 1612 von Rembrandts Lehrmeister Pieter Lastman gemalt, ist eine der frühesten Darstellungen einer der ungewöhnlichsten Geschichten des Alten Testamentes. Nachdem Lastman dieses bewegende Thema aus dem Buch Mose 21, 9-14, in die niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts eingeführt hatte, wurde sein Gemälde zu einer wesentlichen Inspirationsquelle für zahlreiche Maler bis weit in die Mitte des 17. Jahrhunderts. Zweifellos lag dies an der Vielfalt der angesprochenen Gefühle wie Eifersucht, Neid, Leidenschaft, Angst, Macht und Mutterliebe. Denn Hagar, die Dienerin und Mutter eines unehelichen Kindes des biblischen Stammvaters Abraham, wird in der Inszenierung nicht nur zu einem Sinnbild für eine hochkomplexe menschliche Beziehung, sondern ihre Geschichte ermöglicht es zugleich auf ambitionierte und doppelbödige Weise, die Reflexion der besonderen politischen Situation ins Bild zu setzen, in der sich die junge Nation nach der Abspaltung von den, die Niederlande regierenden, katholischen Spaniern befand.


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