978-3-7861-2633-1

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428 S. m. 88 Abb., 17 × 24 cm, geb

ISBN 978-3-7861-2633-1

69,00 € [D]

 
Christian M. Geyer

Der Sinn für Kunst

Die Skulpturen Antonio Canovas für München

Neue Frankfurter Forschungen zur Kunst
Band 11
Herausgegeben von Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Sofort lieferbar. Erschienen August 2010

Die quellenreiche Analyse von Auftrags- und Rezeptionsgeschichte der wenig beachteten Münchner Skulpturen Antonio Canovas geht der Frage nach, wie ein folgenreicher Wertewandel zur jähen Abwertung Canovas im nachnapoleonischen Deutschland führte.

Als Künstler von internationalem Renommée erhielt Antonio Canova (1752–1822) bedeutende Aufträge aus ganz Europa und den USA, aus Deutschland dagegen lediglich zwei. Kritik durch die Weimarer Klassizisten und Distanz auf Seiten der romantisch und national Gesinnten führten ab 1815 zu weitgehender Ablehnung des Künstlers in der öffentlichen Meinung. Die Studie macht Wechselbeziehungen von Künstler und Auftraggebern, Kritikern und Publikum in Deutschland sichtbar. Die Ergebnisse sind über den »Fall Canova« hinaus aufschlussreich: Sie erhellen Funktion und Einfluss solcher Wertungen und der hieran wesentlich beteiligten Kunstkritik und Kunstgeschichtsschreibung, der politischen Instrumentalisierung des Kunstsinns und des bürgerlichen Wertehimmels im frühen 19. Jahrhundert. Der Autor belegt die deutsche Canova-Rezeption anhand einer außergewöhnlichen Vielfalt von Kontexten und medialen Transformationen – von Grafik über Abgüsse und Gemmen bis hin zu Tafelschmuck. Indem die historische Diskurspatina von Canovas Werk entfernt wird, erstrahlen dessen subtile, in Deutschland weitgehend unbeachtete Qualitäten neu. So wird verständlich, warum ihm Ludwig I. sein künstlerisches Erweckungserlebnis verdankte und Jacob Burckhardt sein Werk als »Markstein einer neuen Welt« bezeichnete.

Die vorliegende Dissertation liefert einen wertvollen Beitrag zur Rezenptionsgeschichte Canovas im deutschsprachigen Raum, sie bietet bemerkenswerte Einblicke in den Werkprozess des Bildhauers und ordnet die bayerischen Erwerbungen in den Kontext der Sammlungsgeschichte zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
[Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte]  

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