Große Titelansicht | Presse-Infos 568 S. m. 24 Farb- u. 145 sw-Abb., 17 x 24 cm, Hardcover ISBN 978-3-7861-2825-0 89,00 € [D] |
Anselm Rau |
Das Modell Franziskus
Bildstruktur und Affektsteuerung in monastischer Meditations- und Gebetspraxis
Neue Frankfurter Forschungen zur Kunst
Band 22
Herausgegeben von Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Sofort lieferbar. Erschienen Juni 2019
Untersuchung zur Entstehung und Funktion des Bildes des Heiligen Franziskus
Am Beispiel des prominentesten Heiligen des Mittelalters wird die Emotionalisierung des Betrachters durch Text und Bild auf Grundlage monastischer Devotionspraxis untersucht. Bild- und Textstrukturen sowie deren (para-)liturgische Rückbindungen dienen als Schlüssel für die Dechiffrierung der Bilder dieses Heiligen.
Franziskus ist einer der bekanntesten Heiligen des Mittelalters. An seinem Beispiel wird die Emotionalisierung des Betrachters durch Text und Bild auf Grundlage monastischer Meditations- und Gebetspraxis untersucht. Wie wurde sein Bild als Modell aus der typologischen Kommentartradition entwickelt? Und wie kann die hier inhärente und für die Devotion des Betrachters grundlegende Steuerung der Affekte lesbar gemacht werden? In der zusammenschauenden Analyse von Bildstrukturen und Quellentexten wird eine Dechiffrierung schematischer Gebetsanweisungen möglich, die im liturgischen Gebrauch der Bilder von Franziskus offenkundig werden. Mit dieser Untersuchung wird zudem eine vollständige deutsche Übertragung des Benjamin minor Richards von St. Viktor publiziert.
Der Autor
Anselm Raum studierte Kunstgeschichte, Katholische Theologie und Psychoanalyse in Frankfurt am Main und Rom. Seit 2016 Universitätsassistent für mittelalterliche Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart. Forschungsinteressen: Historische Emotionsforschung, Imaginations- und Gebetspraxis, Liturgische Kontextualisierung des Kunstwerks.
Schlagwörter
Kunstgeschichte, Mittelalter, Franziskus, Emotion, Affekt, Gebet, Meditation, Imagination, Devotion, Richard von St. Viktor, De sex alis cherubim, Lignum vitae, Bonaventura, croci dipinte, Vitatafeln, Seraphim, Grabbild
Eine außerordentlich gehaltvolle Studie zur mittelalterlichen Frömmigkeit hat der Autor mit dieser Untersuchung vorgelegt. (...) Seine Arbeit darf als Meilenstein für die Erforschung der konkreten Anwendung mittelalterlicher Bildkonzeptionen in der Liturgie bezeichnet werden. Hervorzuheben ist auch die angemessen wertige Gestaltung des Buches.
[Peter Eschweiler, Bibliographie zur Symbolik, Ikonographie und Mythologie]
Man hätte sich gewünscht, dass dieses materialreiche Buch durch Register erschlossen wäre - doch wenn dies die einzige Kritik ist, die zu äußern ist, sagt das eine Menge: Diese Dissertation baut eine Brücke zwischen kunsthistorischer und kirchenhistorischer Franziskusforschung. Es ist mit großer Sensibilität in der Interpretation und Souveränität in der Beherrschung des Materials geschrieben - und ein eminent wichtiger Beitrag zur Frömmigkeitsgeschichte des 13. Jahrhundert.
[Volker Lippin, Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte]
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
Das KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN |