978-3-87157-267-8

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ca. 448 S. m. 160 Bildtafeln, 23,8 x 30 cm, Leinen mit Schutzumschlag

ISBN 978-3-87157-267-8

Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft

Ca. 99,00 € [D]

 
Maria Schröder

Die Beinsättel des 13. bis 17. Jahrhunderts

Reitzeuge als Sinnbilder ritterlich-höfischer Ideale

Neue Forschungen zur deutschen Kunst
Band XV
Herausgegeben von Wolfgang Augustyn und Uwe Gast für den Deutschen Verein für Kunstwissenschaft
Noch nicht lieferbar. Sie können diesen Titel vormerken. Erscheint Juni 2024

Die Geschichte faszinierender Schmuckstücke aus Knochen und Hirschhorn  

In Museen weltweit werden Sättel und Sattelfragmente des 13. bis 17. Jahrhunderts aufbewahrt, die durch prächtige oberflächendeckende Beinarbeiten faszinieren. Als Reitsitze scheinen sie aufgrund ihres detailreichen Dekors ungeeignet, aber zu welchem Zweck wurden sie dann gefertigt? Die Studie geht diesem Rätsel nach.

Aufwendig verzierte spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Beinsättel finden sich weit verstreut in zahlreichen musealen Sammlungen. Die Sättel, die in der Regel zusammen mit Waffen und Rüstungen aus Leder und Metall ausgestellt werden, zeichnen sich durch ihre hellen, glänzenden Oberflächen aus kunstvoll geschnitztem und graviertem Knochen und Geweih aus. Angesichts dieses Dekors scheinen sie viel zu empfindlich, um sie tatsächlich als Reitsitze zu verwenden. Maria Schröder ermittelt auf Grundlage umfassender Objektstudien und zeitgenössischer Text- und Bildquellen die ursprüngliche Bedeutung und Funktion der Beinsättel. Sie erweisen sich als Repräsentationsmedien der aristokratischen und später auch der bürgerlichen Elite.
Die Erforschung der historischen Reitzeuge ist so ergiebig, weil das Pferd in der damaligen Gesellschaft von beispielloser Bedeutung war.
Durch die Verbindung von kunsthistorischen, historischen und literaturwissenschaftlichen Ansätzen ist dieses Buch für die Elfenbeinforschung, die frühe Sachkultur und die Materialsemantik von Interesse. Der höfische Roman nimmt in der Studie als Textquelle eine Schlüsselrolle ein bei der Analyse des Zusammenhangs zwischen literarischen Beschreibungen von Beinsätteln und ihren realen Entsprechungen.

Die Autorin
Maria Schröder, geb. 1988, studierte Europäische Kunstgeschichte an der Universität Leipzig. 2015 erhielt sie den Forschungspreis Angewandte Kunst des Zentralinstituts für Kunstgeschichte München. Sie forscht zu spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bein- und Elfenbeindarstellungen.

Schlagworte
Gotische Beinschnitzerei, frühneuzeitliche Beingravur, Beinverarbeitung, Minne, Minnedarstellungen, Heiliger Georg, Prunksattel, historisches Reitwesen, Reitzeuge, Sattelkunde 14. bis 17. Jahrhundert, Sattlerwesen 14. bis 17. Jahrhundert, Rüstkammer, Rüstkammerwesen, herrschaftliche Selbstrepräsentation am Übergang von Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit, ritterliche und höfische Kultur, fictile ivories, höfische Repräsentation, höfische Literatur, mittelalterliche Heldenepen, Antiken- und höfische Romane


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