Große Titelansicht | Presse-Infos 248 S. mit 98 Abb., 14,8 x 22,5 cm, Br ISBN 978-3-9809436-0-4 EDITION IMORDE 32,00 € [D] |
Sandra Gianfreda |
Caravaggio, Guercino, Mattia Preti
Das halbfigurige Historienbild und die Sammler des Seicento
zephir
Band 4
Vergriffen. Erschienen 2005
Das halbfigurige Historienbild war eine der beliebtesten Bildgattungen der italienischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Es wird hier erstmals unter rezeptionsästhetischen, sammlungshistorischen und marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten umfassend untersucht.
Caravaggio erneuerte um 1600 in Rom den oberitalienischen und niederländischen Bildtypus des halbfigurigen Historienbildes anhand seiner innovativen Mal- und Darstellungsweise. Damit erfand er eine äusserst erfolgreiche Gestaltungsformel für die Gattung des Sammlerbildes im Seicento. Seine Gemälde boten dem Kunstliebhaber auf passender Bildfläche für einen Privatraum lebensgrosse Halbfiguren, dramatische Inszenierungen der Erzählung sowie einen verdichteten Ausdruck der Affekte – alles, was traditionell von einer ganzfigurigen historia erwartet wurde. Mit dem Abklingen des Caravaggismus um 1630 wäre der Typus beinahe verschwunden, hätten Guercino und Mattia Preti ihn nicht den neuen Anforderungen angepasst. Zielten die Werke der Caravaggisten vor allem auf die unmittelbare Affektübertragung (movere) ab, legte Guercino mit einer ebenmässigen Ausleuchtung und einer expliziten Rhetorik der Gesten den Schwerpunkt auf moralische Belehrung (docere), während Preti mit figurenreichen Kompositionen und einer Inszenierung des Schauplatzes insbesondere das Vergnügen des Betrachters (delectare) anstrebte. Einer der beliebtesten Bildgattungen des Seicento, dem halbfigurigen Historienbild, wird erstmals eine umfassende Untersuchung zuteil, die rezeptionsästhetischen, sammlungshistorischen und marktwirtschaftlichen Ansätzen folgt.
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