978-3-7861-2355-2

Große Titelansicht  |  Presse-Infos

2. Auflage
320 S. und 80 Taf. mit 135 Abb., davon 6 farb.
21 x 29,7 cm, Ln

ISBN 978-3-7861-2355-2

89,00 € [D]

 
Johannes Tripps

Das handelnde Bildwerk in der Gotik

Forschungen zu den Bedeutungsschichten und der Funktion des Kirchengebäudes und seiner Ausstattung in der Hoch- und Spätgotik

Vergriffen. Erschienen 2000

»Handelnde Bildwerke« nennt Johannes Tripps diejenigen Figuren, die so errichtet waren, als bewegten sie sich von alleine. Die vorliegenden Studien folgen nicht nur der kunstgeschichtlichen Methodik, sondern gehen auch auf sozialgeschichtliche Probleme der Hoch- und Spätgotik ein.

Die vorliegenden Studien zeigen, daß die einzelnen Bauteile von Kirchen und Kathedralen im hoch- und spätgotischen Europa in ihrer künstlerischen Ausstattung und ihren architektonischen Formen klar definierte Erzähl-, ja Erlebnisräume waren. Heute sind uns, infolge der Auswirkungen der Reformation und des Konzils von Trient, die ursprünglichen Botschaften und Symbolik dieser Räume nicht mehr ohne weiteres erschließbar. Besten Einblick geben jedoch Figuren, die an Festtagen im Zentrum der Feiern standen und vielfach so konstruiert waren, als ob sie ihre Bewegungen scheinbar von alleine ausführten. Der Autor nennt sie darum »handelnde Bildwerke«. Jedes dieser Bildwerke hatte seinen eigenen Ort der Verehrung im Kirchengebäude und die künstlerische Ausstattung nahm in ihrer Symbolik darauf Bezug. Die vorliegenden Forschungen folgen nicht nur kunstgeschichtlicher Methodik, sondern beziehen auch tragende sozialgeschichtliche Konflikte der Hoch- und Spätgotik mit ein; obenan steht die Laienemanzipation, da vor allem Stadtpatriziat und weltlicher Adel immer mehr Einfluß auf die Errichtung des Kirchengebäudes und seiner Ausstattung nehmen und darum vielfach handelnde Bildwerke stiften.

Nach der Lektüre des ungemein spannenden und anregenden Werkes ist dem Leser klargeworden, dass der Verfasser bei der Wahl des Titels zu bescheiden vorgegangen ist, denn sein Buch greift durch seine profunden Kenntnisse zum frühen und hohen Mittelalter weit über den Bereich der Gotik hinaus. [Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte]  


Das KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Gotik

Kunsttheorie

Malerei

Sakrale Kunst