978-3-7861-2391-0

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430 S., 62 Taf. mit 91 Abb. Und 1 2-farb. Klapptaf.
17 x 24 cm, Ln

ISBN 978-3-7861-2391-0

78,00 € [D]

 
Margit Kern

Tugend versus Gnade

Protestantische Bildprogramme in Nürnberg, Pirna, Regensburg und Ulm

Berliner Schriften zur Kunst
Band XVI
Herausgegeben von Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin
Vergriffen. Erschienen 2002

Wie verändert die Ablehnung der Werkgerechtigkeit die Tugendikonographie und die Hierarchien der dargestellten virtutes in den öffentlichen Bildprogrammen protestantischer Städte, lautet die zentrale Frage der exemplarisch angelegten Untersuchung.

In dem 1519 verfaßten sogenannten Kleinen Galaterkommentar bezeichnete Luther die »Tugenden der Heiden« als eine »Täuschung«. Der Reformator wandte sich damit gegen die Vorstellung, man könne durch tugendhaftes Handeln an seinem Heil mitwirken. Nicht die guten Werke des Menschen, allein die Gnade Gottes und das Opfer Christi führten in Luthers Theologie zur Erlösung. Die antiken Tugendlehren, auf die sich dagegen die Humanisten verstärkt beriefen, lehnte der Reformator ab. Auf den ersten Blick möchte man daher annehmen, nach der Reformation wären Bildzyklen mit Tugendpersonifikationen weitgehend verschwunden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Es sind zahlreiche Beispiele überliefert. Offenkundig erkannte man nach der Reformation insbesondere in den Städten verstärkt die Notwendigkeit, die Bürgerschaft auf einen bestimmten ethischen Normenkatalog zu verpflichten.


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