978-3-7861-2718-5

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224 S. m. 30 sw-Abb., 21x 27 cm, Hardcover

ISBN 978-3-7861-2718-5

59,00 € [D]

 
Alexander Karrasch

Die ›Nationale Bautradition‹ denken

Architekturideologie und Sozialistischer Realismus in der DDR der Fünfziger Jahre

ZOOM. PERSPEKTIVEN DER MODERNE
Band 2
Herausgegeben von Christoph Wagner
Sofort lieferbar. Erschienen Dezember 2014

Die historische Analyse von zeitgenössischen Texten und Quellen gibt präzisen Einblick in den Diskurs, der Entstehung, Ausprägung, Gestaltung und Wandel der sozialistischen Baukunst in der DDR auf Basis des Sozialistischen Realismus prägte. Dieser Diskurs wird unter dem Begriff »Nationale Bautradition« gefasst.

Wie konnte in der jungen DDR ideologisch bestimmt eine neue Architektursprache auf Grundlage ausgerechnet des überkommenen Formenbestandes des Klassizismus entwickelt werden, dem ‚alten‘ Erbe der kapitalistischen Epoche? Für die gesellschaftspolitischen Eliten der SBZ/DDR in den 1950er Jahren bildete Architektur ein integrales Mittel im Aufbau einer neuen, sozialistischen Gesellschaft. Die Baukunst sollte ihrem »Inhalt nach sozialistisch« und ihrer »Form nach national« sein, wofür das »historische Erbe« und die »deutsche Architektur« als Bezugspunkt gewählt wurden. Der Ansatz ist umso überraschender, als viele Bauschaffende wie Hermann Henselmann oder Hanns Hopp in der modernen Architektur verankert waren. Während die Architektur des Westens und der Moderne als bloßer Formalismus diffamiert wurden, kritisierte der Westen wiederum diese Bezugnahme auf den Historismus des 19. Jahrhunderts in der DDR. Alexander Karrasch arbeitet die ideologischen, philopsophischen und gesellschaftspolitischen Hintergründe der Bemühungen um einen eigenen architektonischen Stil bis zum Tod Stalins (1953) heraus.

Der Autor
Alexander Karrasch studierte Geschichte, Politik und Kulturwissenschaft an den Universitäten Regensburg und Luzern. 2007–12 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Regensburg. Forschungsschwerpunkte sind Stadtforschung, DDR-Geschichte und politische Ikonografie.

Damit führt die Arbeit zu einem tieferen Verständnis der Entstehungsgeschichte der baulichen Zeugnisse aus der DDR-Frühzeit, deren (scheinbar?) bourgeoiser Geruch schon immer irritiert hat.
[Be. K., Deutsche Bauzeitschrift]

Der Autor stellt nicht nur die Protagonisten der Nationalen Bautradition heraus, sondern zeigt auch die Logik und die Zusammenhänge im umfangreichen Gedankengut der Architekturtheoretiker auf, die in den Grundlagen des Marxismus-Leninismus eine Evidenz für die deutsch-nationale Ästhetik suchten.
[Anna Pelka, Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte]

Alexander Karrasch hat es durch die Konzentration auf den Architektur-Diskurs verstanden, wichtige innere Zusammenhänge der traditionalistischen Bauideologie verständlich zu machen. Darin liegt der Wert seiner Arbeit.
[Ulrich Hartung, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 9]  

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