978-3-7861-1897-8

Große Titelansicht  |  Presse-Infos

256 S. mit 71 Abb., und 6 Farbtaf.
17 x 24 cm, Ln

ISBN 978-3-7861-1897-8

64,00 € [D]

 
Michael Lüthy

Bild und Blick in Manets Malerei

Berliner Schriften zur Kunst
Band XVII
Herausgegeben von Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin
Vergriffen. Erschienen 2003

Manet produces an art of the »pure view«, which is no longer bound to representational obligations, but, in the sense of an effective aesthetic, focuses on the encounter between the artwork and the viewer. At the same time the »open artwork« of the 20th century is introduced.

Manet inszeniert eine Kunst des »reinen Blicks«, die nicht länger der Darstellung bestimmter Inhalte verpflichtet ist, sondern ganz auf die Begegnung zwischen Kunstwerk und Betrachter ausgerichtet wird. Darin kündigt sich das offene Kunstwerk des 20. Jahrhunderts an.

Anhand von Manets Hauptwerken wird deren Bildkonzept neu bestimmt und zugleich bildgeschichtlich im Übergang zwischen Tradition und Moderne neu situiert. Am Ausgangspunkt steht die Hypothese, Manets Bilder inszenierten vor allem den Blick, der oftmals deren einzige "Handlung" zu sein scheint. Das Bild wird zum Kreuzungspunkt zweier Blickrichtungen: des Betrachters ins Bild hinein, der Figuren aus dem Bild heraus. Eigentlicher Schauplatz ist damit weniger der - ohnehin stark verflachte - Raum innerhalb des Bildes als vielmehr derjenige zwischen Bild und Betrachter. Manet inszeniert eine Kunst des reinen Blicks, die nicht länger der Darstellung bestimmter Inhalte verpflichtet ist, sondern vor allem auf die Begegnung zwischen Kunstwerk und Betrachter ausgerichtet wird. Beispielhaft manifestiert sich hier der Übergang von der normativen Ästhetik der akademischen Tradition zur Wirkästhetik der Moderne. In der Ausrichtung des Bildes auf den Betrachter kündigt sich das »offene Kunstwerk« des 20. Jahrhunderts an. Die bildstrukturellen und –geschichtlichen Untersuchungen erlauben es aber auch, Manets Traditionsbezug neu zu deuten. In Tizians Werk, vor allem aber in dem von Velázquez, den er zu seinem »Wahlverwandten« erklärte, erkennt er Vorläufer seines eigenen Bildkonzepts.


Das KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Bildanalysen

Kunsttheorie