Große Titelansicht | Presse-Infos 262 S. m. 4 Farbtafeln u. 167 s-w-Abb., 17 x 24 cm, geb ISBN 978-3-7861-2605-8 69,00 € [D] |
Karl Kiem |
Die Waage
Ein Bautyp des »Goldenen Jahrhunderts« in Holland
Vergriffen. Erschienen Oktober 2009
Der Bautyp Waage hat sich ausschließlich in Holland und dort in der Zeit des sogenannten “Goldenen Jahrhunderts” (1585–1670) entwickelt. Die Bedeutung dieses besonderen Bautyps für die Architekturgeschichte entspricht derjenigen der Werke von Rembrandt, Vermeer und ihren Zeitgenossen für die Kunstgeschichte.
Die Waage als eigenständiger monofunktionaler Bautyp ist ausschließlich im Territorium der Republik der nördlichen Niederlande (1581–1795) und dort vor allem in den Provinzen Holland und Friesland verbreitet. Seine Entwicklung fällt in die Zeit des sogenannten “Goldenen Jahrhunderts” (1585–1670). In dieser Zeit entstanden auch die indentifizierbaren Subtypen des Waaggebäudes: der Durchfahrts-, Turm-, Loggia- und Synthesetyp, die im vorliegenden Buch vollständig identifiziert und beschrieben werden. Die holländischen Waaggebäude unterscheiden sich von den in Europa weit verbreiteten multifunktionalen, am Marktplatz gelegenen Hallenbauten, bei denen die Funktion der Waage nur eine von vielen ist und mehr oder weniger zufällig zur Bezeichnung des Gebäudes diente. Dagegen ist bei den holländischen Waaggebäuden im Erdgeschoss ausschließlich die Funktion des Wiegens untergebracht. Aufgrund der beschriebenen zeitlichen Entwicklung und räumlichen Verbreitung des Bautyps darf dieser als bauliches Äquivalent zur holländischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts verstanden werden, der ebenso einzigartig ist wie zum Beispiel die Werke von Rembrandt oder Vermeer.
Kiems Buch hat nicht nur das Zeug zum baugeschichtlichen Standardwerk von hohem Niveau, es ist durch die Vielzahl eigens angefertigter Zeichnungen aufgelockert, die komplexe Sachverhalte deutlich macht. Mit ihrer Klarheit und dem Reichtum an Details sind sie eine wahre Augenweide. [Bauwelt]
Methodisches Grundanliegen des Verfassers war (...) ein gebäudetypologischer Ansatz. Diesen hat er in der Tat nicht nur umsichtig, sondern zugleich auf hohem Niveau zur Darstellung gebracht. Die vorliegende Arbeit bedeutet daher insgesamt gesehen einen erheblichen Erkenntnisgewinn zur historischen Typologie städtischer Wirtschaftsbauten der vorindustriellen Stadt.
[Cord Meckseper, Forum Stadt]
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