Große Titelansicht | Presse-Infos 336 S. m. 133 Abb. u. 8 Farbtafeln, 17 × 24 cm, Ln m. Schutzumschl. ISBN 978-3-7861-2669-0 69,00 € [D] |
Eva Hausdorf |
Monumente der Aufklärung
Die Grab- und Denkmäler von Jean-Baptiste Pigalle (1714 –1785) zwischen Konvention und Erneuerung
Berliner Schriften zur Kunst
Band XXV
Herausgegeben von Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin
Vergriffen. Erschienen Juli 2012
Ein herausragender Protagonist der französischen Skulptur im Zeitalter der Aufklärung: Mit seinen radikal innovativen Konzepten antwortete Jean-Baptiste Pigalle auf zeitgenössische Forderungen, nicht ohne die Betrachter zu schockieren.
Vier Monumente von Jean-Baptiste Pigalle (1714–1785) werden hinsichtlich Auftragslage, Genese und Rezeption anhand von bisher unbeachtetem Quellenmaterial dargestellt. Das Grabmonument für Marschall Moritz von Sachsen in Straßburg verzichtet auf traditionelle Symbole ewigen Lebens und feiert stattdessen den stolzen Soldatenführer. Die allegorische Sockelfigur des glücklichen Bürgers am Königsdenkmal in Reims ist ein Selbstporträt des Künstlers. Auf zeitgenössische Allegoriekritik antwortend, macht Pigalle damit den citoyen zu einer ungewöhnlichen künstlerischen Programmfigur. Radikaler noch setzt er seine Idee von künstlerischer Genialität in der skandalträchtigen Statue des greisen, nackten Voltaire (im Pariser Louvre) um. Das Pariser Grabmal für Comte d’Harcourt zeigt sodann paradigmatisch die schleichende Auflösung der konventionellen christlichen Inhalte und ihrer Ikonografie, die durch säkularisierte, von der Aufklärung geprägte Ideen ersetzt werden. Dieser künstlerische Transformationsprozess charakterisiert Pigalles OEuvre. Traditionelle Motive deutet der selbstbewusste Künstler zugunsten neuer Inhalte um und überschreitet damit Gattungsgrenzen.
In Eva Hausdorfs Buch sind die bedeutenden Monumente Pigalles auf neuestem Forschungsstand erschlossen. Die umfassende Berücksichtigung der zeitgenössischen Quellen bietet dem Leser die Möglichkeit, in die faszinierend lebendige Diskussion einzutauchen, die vielfach nichts an Schärfe und Aktualität eingebüßt hat.
[Johannes Myssok, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1]
Selbst wenn die meisten Angaben des zitierten zeitgenössischen Quellenmaterials bereits an einschlägigen Stellen diskutiert und publiziert worden sind, so überzeugt dennoch Eva Hausdorf gerade durch die konsequente Bündelung, Auswertung und dankenswerte Übersetzung des Materials. Denn erstmalig liegt damit auch eine monografische Forschungsarbeit zu vier wichtigen Werken Pigalles in Deutsch vor (...), die entscheidende Erkenntnisse zu Pigalles Arbeitsweise und Künstlerselbstverständnis sowie zum größeren ideengeschichtlichen Rahmen der analysierten Objekte liefert und damit einen Gewinn für die Skulpturforschung der Aufklärung darstellt.
[Wiebke Windorf, Göttingische Gelehrte Anzeigen]
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
Das KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN |