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Große Titelansicht | Presse-Infos 180 S. m. 43 s-w-Abb., u. 8 Farbtafeln m. 13 Abb., 17 x 24 cm, Br ISBN 978-3-496-01351-8 39,00 € [D] |
Dorothee Wimmer |
Das Verschwinden des Ichs
Das Menschenbild in der französischen Kunst, Literatur und Philosophie um 1960
Vergriffen. Erschienen 2006
Theoretiker wie Jacques Lacan und Claude Lévi-Strauss, Künstler wie Yves Klein und Niki de Saint Phalle und Schriftsteller wie Alain Robbe-Grillet und Claude Simon: Sie alle trugen um 1960 zu einer provokanten Veränderung des Menschenbildes in der französischen Kunst, Literatur und Philosophie bei.
Dorothee Wimmer zeigt in ihrer interdisziplinären Studie den grundlegenden Wandel auf, der sich um 1960 in den Werken dieser Theoretiker, Künstler und Literaten in Paris ankündigt: Das Bild des verstandeszentrierten Ichs der Moderne, das bewusst und frei entscheiden kann, begann der Vorstellung von einem heterogenen Ich der Postmoderne zu weichen, das einzig im »magischen« Moment des Performativen seiner selbst bewusst zu werden vermag. Die Autorin macht deutlich, dass dieses »Verschwinden« des Ichs nicht nur ein Phänomen der französischen Philosophie ist. Vielmehr veranschaulicht sie es an pointierten Beispielen der Malerei und der Romanliteratur: Yves Klein und Niki de Saint Phalle verwandten Menschenkörper und Schusswaffen als »Pinsel«, um universelle Farbenergien fern des eigenen Ichs zu erzeugen. Alain Robbe-Grillet und Claude Simon setzten den Leser einer sich unaufhörlich transformierenden Romansprache aus. So kann Dorothee Wimmer in ihrer Studie den Aufbruch der französischen Künste in die Postmoderne überzeugend nachweisen.
Wimmer schreibt klar und deutlich und konzentriert sich in ihrer kompakten Studie, (...), auf die wesentlichen Gedanken der Intellektuellen und Künstler, mit denen sie sich beschäftigt. Der interdisziplinäre Ansatz erweist sich als überaus fruchtbar, um das intellektuelle Klima in Frankreich zu Beginn der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts zu verstehen.
[Rainer Unruh, Auskuknft]
Die in dieser Arbeit unternommene Gegenüberstellung der grundlegenden These von der Auflösung des Denkens in der Philosophie, der Auflösung des Malens sowie der Auflösung des Erzählens zeigt überzeugend Parallelphänomene auf, die erhellend für den gesamten Kontext sind.
[Sabine Fastert, in: sehepunkte 2008]
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