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264 S. m. 132 s-w-Abb., 17 x 24 cm, br

ISBN 978-3-496-01379-2

49,00 € [D]

 
Judith Elisabeth Weiss

Der gebrochene Blick

Primitivismus - Kunst - Grenzverwirrungen

Vergriffen. Erschienen Oktober 2007

Wie lässt sich über Kunst sprechen, die sich dem kulturell Fremden öffnet und damit die Grenzen der Kunstgeschichtsschreibung überschreitet? Unter der Perspektive des anthropologischen Blicks entfalten sich neue Sichtweisen auf Kunstwerke, die die Dimensionen des Eigenen und Anderen verschränken.

Die vielschichtige Diskussion um Kunstwerke der Moderne, die mit dem Begriff des „Primitivismus“ belegt sind, betont in ihrer hundertjährigen Geschichte stets den Rückgriff europäischer Künstler auf die cultures autres. Doch spürt man den Akzentuierungen des Fremdseins in einer kulturanthropologischen Betrachtung nach, so lässt sich Kunst immer schon als Grenzüberschreitung begreifen. Die Autorin macht sich die Methode jener Künstler zu Eigen, die sich dem kulturell Anderen öffneten: Mit der Decodierung von Sehkonventionen und dem ethnologischen Ideal des „Sehens mit den Augen des Anderen“ werden die konventionellen Grenzen der Kunst und ihrer Betrachtung aufgebrochen.
Pablo Picasso und die Surrealisten werden gleichermaßen in Augenschein genommen wie neuere Positionen von Künstlern wie etwa Jimmie Durham, Georges Adéagbo und Fred Wilson, die sich kritisch mit den Ethnographica in europäischen Museen auseinandersetzen. Deutlich wird, wofür der anthropologische Blick auf Kunst oder vielmehr der anthropologische Blick von Künstlern auf die Welt steht: Es ist die differenzierte Wahrnehmungsweise und nicht der homogene Blick, der immer schon weiß, was er sehen möchte.


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