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456 S., 13,5 x 20,5 cm, Br

ISBN 978-3-496-02759-1

FRÜHER 42,00 € (54,60 sFr)

35,00 € [D]

 
Jutta Anna Kleber

Krebstabu und Krebsschuld

Struktur – Mensch – Medizin im 20. Jahrhundert

Reihe Historische Anthropologie
Band 33
Herausgegeben von Herausgegeben vom Interdisziplinären Zentrum für Historische Anthropologie der Freien Universität Berlin
Vergriffen. Erschienen 2003

Die Studie widmet sich der Frage, was der Krebs kollektiv im 20. Jahrhundert verwirklichte, als jeder Dritte an Krebs erkrankte und zwei Drittel der Erkrankten an den Folgen des Leidens starben.

Bis in das 19. Jahrhundert war der Körper in den Strukturen des Kreuzes und des Abendmahls konstituiert (Sinnepisteme). Nach der Jahrhundertwende und zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand der Körper neue Verortungen im Symptom. Die Strukturen des 20. Jahrhunderts (Strukturepisteme) entwickelten sich aus den sinnepistemischen Zusammenhängen, die nun des Sinnes beraubt waren und sich als Strukturen weiter tradierten und entfalteten. Der Krebs ersetzte zunehmend die Strukturen der ehemaligen Erbschuld durch die Krebsschuld und im Krebstabu des 20. Jahrhunderts.
Der Krebs führte den Körper, den Menschen und die Organisation des onkologischen Wissens paradigmatisch durch die Struktur- in die Netzepisteme. Im Netz lockern sich die Strukturen und mit ihnen die Knoten. Der Krebs verlässt seine Rolle als Paradigmakrankheit und wird wieder zu einer Zeitkrankheit, der sich die neuen, netzspezifischen Zeitkrankheiten Alzheimer und Creutzfeld Jacobs zugesellen. Die ersten Krebsmedikamente, die oral verabreicht werden, zeigen seit 2001 zunehmend Heilerfolge. Mit ihnen konnte erstmals die strukturepistemische Behandlungstrias Stahl/Strahl/Chemie verlassen werden.


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