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463 Seiten u. 11 Farbtafeln m. 18 Abbildungen, Karte und Glossar
17 x 24 cm, Br

ISBN 978-3-496-02792-8

FRÜHER 64,00 € (82,40 sFr)

54,00 € [D]

 
Elisabeth Schömbucher

Wo Götter durch Menschen sprechen

Besessenheit in Indien

Vergriffen. Erschienen 2006

Verschiedene Formen von Besessenheit gehören in Indien zum Alltag. Zahlreiche Menschen werden im Laufe ihres Lebens zeitweise von Geistern, Dämonen, Ahnen oder Gottheiten besessen. Westliche Beobachter sind fasziniert von dieser, zunächst bizarr anmutenden, kulturellen Praxis. Handelt es sich dabei um eine indigene Therapieform oder spricht ein übernatürliches Wesen?
Anhand von zwanzig Fallgeschichten zeigt Elisabeth Schömbucher, mit welchen Problemen die Menschen zu den besessenen Medien kommen, und was genau gesagt wird, wenn Gottheiten durch diese sprechen. Damit stehen erstmals die göttlichen Worte selbst im Mittelpunkt einer Untersuchung und die Frage, wie sie ihre Wirksamkeit und Autorität erlangen.
Doch erst die interkulturelle Übersetzung, die die Existenz unterschiedlicher kultureller Vorstellungen in ihre Interpretation mit einbezieht, kann zeigen, wie Wirklichkeiten und Wirkungszusammenhänge mit sprachlichen Mitteln geschaffen werden.

Die ethnographische Monographie über die weiblichen Medien bei den Vadablija an der Küste Orissas von Elisabeth Schömbucher zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Autorin diese kulturelle Praxis nicht nur als psychosoziales Phänomen betrachtet, sonder auch als ein sprachliches: Sie nimmt die von den Medien gesprochenen Worte ernst und ermöglicht damit einen Einblick in die Erfahrung von Besessenheit, wie man ihn bislang selten bekommen hat.
[Martin Gaenszle, Tribus]

Das Buch von Elisabeth Schömbucher gehört damit zu den neueren anspruchsvollen Studien über Besessenheit, die diese kulturelle Praxis jenseits von Pathologisierung und sozialer Instrumentalisierung untersuchen. Im Kontext der Südasienforschung gibt es Einblick in eine spezifische, in erster Linie verbal geprägte Tradition von Besessenheit und dürfte so auch diverse Indologen und Erzählforscher interessieren.
[Beatrix Hauser, Zeitschrift für Ethnologie]  


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