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460 S. m. 38 Farb- u. 3 sw-Abb., 17 x 24 cm, Broschur

ISBN 978-3-496-01608-3

Auch als E-Book (pdf) erhältlich (ISBN 978-3-496-030242-3)

59,00 € [D]

 
Paola Ivanov

Die Verkörperung der Welt

Ästhetik, Raum und Gesellschaft im islamischen Sansibar

Studien zur Kulturkunde
Band 135
Sofort lieferbar. Erschienen Oktober 2020

Translokalität, Konsum und Ästhetik in Sansibar und an der Swahili-Küste  

Swahili-Gesellschaften der ostafrikanischen Küste zeichnen sich durch ihre bemerkenswerte Offenheit für Menschen, Ideen und Güter, die von „außen“ kommen, aus. Paola Ivanov wirft neues Licht darauf, wie in Sansibar äußere Welten zum Bestandteil der eigenen Person und Gesellschaft werden.

In Sansibar werden gerade in der weiblichen Sphäre – in islamischen Gesellschaften die „innerste“ Sphäre – durch von außen kommende Güter die existentiellen gesellschaftlichen Werte von Schönheit und Respekt erzeugt. Dies wird besonders in Zeremonien wie z. B. Hochzeiten deutlich. Die Autorin legt dar, wie in Sansibar äußere Welten zum Bestandteil der eigenen Person und Gesellschaft werden. Sie erläutert die ästhetischen Praktiken, aus denen sich Personen, Identitäten und gesellschaftliche Beziehungen bilden. Die Studie ermöglicht so ein differenziertes Verständnis von Prozessen der Verflechtung und Grenzüberschreitung und betont die zentrale Rolle der weiblichen Sphäre in der muslimischen Gesellschaft Sansibars.

Die Autorin
Paola Ivanov ist Kuratorin am Ethnologischen Museum in Berlin. Nach der Promotion in München war sie u. a. wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bayreuth, an der sie 2013 habilitiert hat. Forschungsschwerpunkte: Kunst, Ästhetik und materielle Kultur in Afrika sowie globale Interkonnektivität.

Schlagworte
Ästhetik, materielle Kultur, ontologicalturn, Subjekt-Objekt-Dichotomie, Phänomenologie des Leibes, Mimesis, Aneignung, Translokalität, Globalisierung, Konsum, Gender und Raumbildung im Islam, Verschleierung, Sansibar, Swahili, Suahili

In den ethnografischen Teilen ist Ivanovs Sprache anschaulich und narrativ, in den theoretischen angemessen komplex und engagiert, wodurch sie sich wohltuend von den blutleeren Sprachschablonen des in der Ethnologie international gepflegten Social-Anthropology-Sprechs abhebt. (...) Insgesamt hat Ivanov ein Werk vorgelegt, das in seiner ethnografischen Dichte und seinem theoretischen Tiefgang beeindruckt. Es nimmt den Leser mit auf eine Reise, auf der dieser (Sozial-)Philosophen wie Kant, Heidegger, Husserl, Adorno, Bourdieu, Foucault und Waldenfels, sowie bedeutenden Theoretikern der Globalisierung und der ethnologischen Konsumforschung begegnet und an deren Ende ihm die Augen über Eigenständigkeit und Andersheit sansibarischer Epistemologie und Ontologie von Person und Welt geöffnet worden sind. Insofern leistet das Buch einen überzeugenden Beitrag zur Provinzialisierung des westlichen Blicks auf die Welt, die in meinen Augen ein genuines Anliegen jeder echten Ethnologie sein sollte.
[Alexander Kellner, Anthropos]  

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