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274 S. m. 124 s-w-Abb., 17 x 24 cm, Br

ISBN 978-3-496-02816-1

49,00 € [D]

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Margrit Prussat

Bilder der Sklaverei

Fotografien der afrikanischen Diaspora in Brasilien, 1860–1920

Vergriffen. Erschienen September 2008

Aus Brasilien, dem afrikanischsten Land außerhalb Afrikas, gibt es ein faszinierendes Konvolut an Fotografien aus der Zeit der Sklaverei. Diese Bilder blieben in der internationalen Fotogeschichtsschreibung lange Zeit unbeachtet. Margrit Prussat nutzt sie nun als historische Quelle zur Geschichte und Ikonografie der Sklaverei.

Fotos von Afrikanern und Afrobrasilianern waren im Brasilien des 19. Jahrhunderts weit
verbreitet. Es war vor allem der Bildhunger der reisenden Europäer, der nach exotischen Inszenierungen eines tropischen Kaiserreichs verlangte. Die Präsenz der Bilder in den öffentlichen Medien zeigt jedoch, dass sie mehr waren als Souvenirs für Touristen. Die Fotografien entstanden in einer Zeit, in der die Sklaverei in Brasilien zwar noch legal, aber die gesellschaftliche Öffentlichkeit schon gezeichnet war von heftigen Debatten und gewalttätigen Kämpfen um ihre Abschaffung.
Neben Bildern von Menschen bei der Ausübung typischer Sklaventätigkeiten, etwa der Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern, existiert auch ein beeindruckender Bestand an Studioporträts. Sie zeigen Afrobrasilianerinnen in eleganter Garderobe und mit Requisiten wie Spitzentaschentüchern ebenso wie Nahaufnahmen von Afrikanern mit Schmucknarben auf der Haut.
Welchen Wunschbildern entsprechen diese Fotos? Wie haben sie das Bild der Sklaverei geprägt? Und wie dokumentieren sie den gesellschaftlichen Umgang mit ihr?Margrit Prussat kann zeigen, welche Bedeutung die Fotografie für die Geschichte Afrobrasiliens hat.

"Bilder der Sklaverei" von Margrit Prussat zeigt, wie diese Lücke überwunden werden kann. Es ist ein gelungener Einstieg in die Thematik. Auf systematische Weise wird das Forschungsfeld erschlossen. Das theoretische und methodische Rüstzeug wird knapp vorgestellt, die Quellen als Objekte sowie ihre Überlieferungsgeschichte werden kritisch gewürdigt, (...). Die erfrischende Offenheit, mit der Prussat auf die eigene spezifische Auswahl von Quellen, auf Lücken der Forschung und Probleme der Archive hinweist, ist vorbildlich. Diesem Buch sind viele Leserinnen und Leser zu wünschen.
[Jens Jäger, in: sehepunkte 10 (2010), Nr. 3

(...), bei Margrit Prussats Arbeit handelt es sich um eine ikonografische und fotohistorische Studie erster Güte, deren Rechercheaufwand erheblich gewesen sein muss - bewundernswert ist, welche Fülle an unterschiedlichstem Quellenmatieral herangezogen und ausgewertet wurde. [Bayer. Jahrbuch für Volkskunde]

Mit dem Buch "Bilder der Sklaverei" leistet Margrit Prussat einen bedeutenden Beitrag, diese Forschungslücke langsam zu schließen. Ausgehend von sehr umfangreichen Archivstudien in Brasilien und in Deutschland, darunter auch noch völlig unbearbeitete Sammlungen, gelingt es der Autorin, einen guten Überblick über das Verhältnis zwischen Fotografie und Sklaverei in Brasilien zu geben.
[Andreas Hofbauer, Anthropos]

Insgesamt aber liefert Prussat mit ihrem Buch einen informationsreichen Überblick zur Ikonografie der afrikanischen Diaspora in Brasilien und den Afrobrasilianern im frühen 19. Jahrhundert. Sie gibt den Bildern und den darin abgelichteten Menschen ein Stück ihrer Geschichte zurück.
[Eliane Fernandes Ferreira, ZfE]  


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